Sonntag, 24. Februar 2008

Sprich' mit uns

Es gibt Jugendliche, für die selbst Sozialarbeiter zu hart sind. Oder zu unverständlich. Um auch solche Jugendliche (mit Migrationshintergrund und Vorstrafenregister) zu erreichen gibt es in Berlin ein neues Projekt: "Kiezworker".

Kiezworker sollen sich um die herumlungernden Kids kümmern, Streit schlichten, Gewalt und Zerstörung im "Kiez" verringern und auch sonst all das erreichen, für das sich diese Stadt schon ein Heer ausgebildeter Sozialarbeiter leistet. Die sechs Kiezworker qualifizieren sich durch die Ähnlichkeit mit ihrer Klientel: Migrationshintergrund, keine Ausbildung, selbst jahrelang herumgelungert, Vorstrafen, Bandenmitgliedschaft. Also nix gelernt, außer in der Parallelgesellschaft zu überleben und sich "Respekt" zu verschaffen. Respekt, der Berlin 40.000 € pro Jahr wert ist.

Hakki, Kiezworker
„Sozialpädagogen sind wir nicht, wir sind nur aus der Gegend, wir haben hier gewohnt und kennen die Jugendlichen hier, wir haben auch die selben Probleme gehabt, was die Jugendliche heute haben.“

KLARTEXT
„Welche waren das?“

Hakki, Kiezworker
„Allgemein, wir haben Probleme gehabt in der schule, wir haben auch dass wir in unseren Familien nicht direkt Probleme aber dass wir zwischen zwei Kulturen erlebt haben.“

Und es funktioniert. Seitdem die Kiezworker, auf deren schwarzen Kapuzenjacken "Sprich mit uns" steht, durch den Kiez am Kotti streifen, ist es auf den Straßen "viel ruhiger" geworden. "15 Jugendliche seien in Ausbildungsmaßnahmen vermittelt worden, 7 wollten ihren Schulabschluss nachholen. Eine Theater AG sei gegründet worden, eine Fußball AG und eine Jugend-Kiez AG seien im Aufbau." (taz)

Es geht doch alles wenn den lieben Kleinen mal jemand "richtig" zuhört.

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