Freitag, 7. März 2008

Kein Terror in Jerusalem

Wie nennt man es, wenn ein bewaffneter Attentäter in eine Schule eindringt, mit einem Maschinengewehr und einer Pistole um sich schießt und so acht Menschen tötet und zahlreiche andere verletzt?

Stellt man die Person des Täters in den Mittelpunkt, dann heißt es "Selbstmordattentat", die ganz Kranken faseln von einer "Heldentat" und feiern den geglückten Mord mit Süßigkeiten.


(Das sind übrigens die selben Palästinenser, denen es zur Zeit an allem fehlt: an Nahrung, Benzin, Strom, Wasser - selbst an Zement für Gräber. Quelle)

Ist man nicht ganz so krank, wird man einen Angriff auf eine Schule, bei dem acht Jugendliche den Tod finden, als Terroranschlag einordnen. Egal wer angreift, egal wo die Schule steht und egal welchen Glaubens die Schüler sind - in eine Schule zu gehen um dort wie möglichst viele Schüler zu töten, ist Terror, sonst nichts. [Ein Amoklauf wäre unter anderen Umständen auch denkbar, aber da der Täter weder Schüler noch Lehrer der angegriffenen Schule war und auch nicht von Schülern oder Lehrern dieser Schule bedroht oder gemobt wurde, ist ein Amoklauf unwahrscheinlich.]

Ist der Angreifer ein Palästinenser, steht die Schule in Jerusalem und sind die Schüler orthodoxe Juden sieht es natürlich anders aus. Die Verurteilung des Terroranschlags durch den Weltsicherheitsrat scheitert dann ausgerechnet an LIBYEN, dass eine "ausgewogene Formulierung" fordert, um Terror Terror zu nennen.

"Ausgewogen" heisst in diesem Zusammenhang, der Anschlag darf nicht als Terroranschlag gewertet werden, solange nicht gleichzeitig die israelischen "Aktionen" im Gazastreifen verurteilt würden.

Damit fordert der libysche Uno-Botschafter nichts anderes, als die Gleichsetzung von Verteidigung gegen Terror mit Terror. Denn die israelischen "Aktionen" der letzen Woche sollten nicht die Zivilisten in Gaza terrorisieren, sondern den Beschuss Israels durch Katjuschas und Qassams eindämmen. Dass die dabei getöteten Zivilisten nicht zufällig ihr Leben verloren, sondern sich als "menschliche Schutzschilde" ganz gezielt an Orten aufhielten, die beschossen wurden, geht in der allgemeinen Propaganda mal wieder unter.

Der Hamas sind tote Zivilisten willkommen, die fremden als Feinde und die eigenen als Märtyrer, als Rohmaterial im Propagandakrieg: "Für die Hamas und ihre Sympathisanten ist Blut spottbillig, besonders das Blut ihrer eigenen Kinder. Für die Hamas ist ein totes arabisches Kind ein unbedeutender Preis, der für einen kurzzeitigen Propagandasieg zu zahlen ist. Die "Zionisten" zu dämonisieren wurde zum heiligen Ziel, dass zu erreichen wichtiger geworden ist als einen realen palästinensischen Staat zu gründen und vielleicht von größerer Bedeutung als das Leben an sich." (The Ottawa Citizen)

Der Terrorist, der den Palästinensern gestern so viel Freude bereitet hat, kam übrigens nicht aus Gaza, sondern aus Ost-Jerusalem. Ein 20-jähriger israelischer Araber mit einem Job. Als Schulbusfahrer. Seine Familie hat ein Trauerzelt aufgestellt und ihr Haus mit grünen Hamasfahnen behängt.

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